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D-VITAMIN“, DAS VITAMIN, DAS GAR KEINES IST

Alle reden immer von „Vitamin“ D. Es ist aber gar kein Vitamin, (denn der Körper kann es mithilfe der Sonne (UVB) selbst herstellen), sondern eine Vorstufe für ein Hormon, ohne das viele wichtige Prozesse im Körper gar nicht stattfinden können. Die Produktion funktioniert bei uns im Sommer auch ganz gut, vorausgesetzt, wir setzen uns regelmäßig kurz und knackig der Sonne aus und verstecken uns nicht hinter dunkler Kleidung bis zum Kinn. LSF von 15 und höher sind ausgesprochen hinderlich für die Vitamin D-Produktion. Problematisch wird es vor allem, wenn Intensität, Dauer und Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung abnehmen. Wer nicht ständig Urlaub in der Karibik machen kann oder täglich ein Pfund Makrele essen möchte, dem bleibt nur die regelmässige Einnahme von Vitamin D.

Über den Sinn und Nutzen des Hormons „Vitamin“ D herrscht zwar unter manchen Wissenschaftlern noch Uneinigkeit. Ganz anderer Meinung ist allerdings der Vitamin-D-Experte Prof. Spitz, der ein Verfechter eines gleichmäßig hohen „Vitamin“-D-Spiegels ist (>30ng/ml). Als Einnahme empfiehlt er je nach Jahreszeit zwischen 1.000 und 4.000 IE täglich für eine Person von 70 kg. Für stark Übergewichtige gelten höhere Werte, da Vitamin D im Fettgewebe festgehalten wird. Prof. Spitz geht davon aus, dass 80–90 (!) % der deutschen Bevölkerung an Vitamin-D-Mangel leiden, ganz besonders in den lichtärmeren Monaten.

Was für Aufgaben hat nun „Vitamin“ D im Körper? Seine wichtigste Aufgabe ist eng mit dem Kalzium-Haushalt verbunden, denn für die Kalzium-Aufnahme aus dem Darm in den Knochen ist „Vitamin“ D vonnöten. Wenn es fehlt, holt sich der Körper das Kalzium aus den Knochen und sie werden brüchig. Ferner stärkt es das Immun-System. Fehlt es im Winter, kommt es vermehrt zu Infekten.
Es wirkt der Entstehung von Krebs entgegen, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und wirkt Gefäßverkalkungen entgegen. Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken ist bei gutem Vitamin D-Status geringer. Es schützt Gehirn und Nerven und wird immer öfter in Verbindung mit Depressionen gebracht. Studien in Japan zeigen, dass Kinder, die regelmäßig Vitamin D bekamen, im Winter deutlich seltener unter Asthma litten.

Wir wissen heute, daß Rezeptoren für Vitamin D in fast jeder Zelle zu finden sind, über 1.000 Gene sind auf Vitamin D angewiesen, das bei der Entstehung und Vermeidung fast aller chronischen Erkrankungen eine Rolle spielt.

Fazit: Jeder sollte seinen Vitamin D-Spiegel (25-OH-Vit.D) im Labor testen lassen und bei Mangel Vitamin D einnehmen.

Quellen: Dr. Jörg Spitz: Vitamin D – das Sonnenhormon für unsere Gesundheit und der Schlüssel zur Prävention“
Ausschnitte aus einem Interview mit Prof. Dr. I.Gerhard
Baeke, Femke et al.: Vit. D insufficiency: implication for the immune systeme
David Rotter
Martins, David, et al. Prevalence of cardiovascular risk factors and the serum levels of 25-hydroxyvitamin D in the United States: data from the Third National Health and Nutrition Examination Survey. Archives of Internal Medicine, 2007, 167. Jg., Nr. 11, S. 1159-1165.
Watson, Karol E., et al. Active serum vitamin D levels are inversely correlated with coronary calcification. Circulation, 1997, 96. Jg., Nr. 6, S. 1755-1760.

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