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TOMATEN – PARADIESISCH

Im 16. Jahrhundert bescherte uns Kolumbus die ersten Tomaten. An ihren ursprünglichen Namen „Paradiesapfel“ erinnert heute noch die österreichische Bezeichnung „Paradeiser“. Heute sind sie in Deutschland das am meisten verzehrte Gemüse: 25kg verspeist jeder Deutsche jährlich; allerdings sollte man sie nur reif essen, da sie in grünem Zustand Solanin enthalten, das in hohen Dosen giftig ist.

Tomaten schmecken nicht nur lecker, wenn sie sonnengereift sind, sondern sie sind auch sehr gesund, besonders, was ihre vorbeugende Wirkung gegen Krebserkrankungen angeht (vor allem Prostata-Krebs). Diese Eigenschaft wird dem in Tomaten enthaltenen Lycopin zugeschrieben. Werden Tomaten gekocht, erhöht sich der Gehalt an Lycopin. Es ist hitzebeständig und fettlöslich, daher sollten die Tomaten in Olivenöl gekocht werden. Werden sie zusammen mit Brokkoli verzehrt, erhöht sich der krebshemmende Effekt.

Der Eigenschaft von Tomaten, das „böse“ Cholesterin, das LDL zu senken, wird ihre positive Wirkung bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben.

Beim Tomatenanbau hat China die Nase vorn: 50 Mill. Tonnen/Jahr. Italien, Europas größter Produzent bringt es mal grade auf 5 Mill. Tonnen.

Als Saft wird die Tomate übrigens hauptsächlich in der Luft getrunken: Fliegen und Tomatensaft, das ist wie Kino und Popcorn.In Spanien in der Region Valencia findet seit 70 Jahren im August die sog. Tomatina statt: Tomaten, die von der Ernte übrig geblieben sind, nicht verarbeitet oder verkauft wurden, kommen als Wurfgeschosse zum Einsatz. Teils mit Taucherbrille und in Badehose bewerfen sich die Menschen mit überreifen Tomaten und wälzen sich in dem roten Brei. Über 20.000 kamen dieses Jahr.

Wissenschaftler von Ford und Heinz-(Ketchup) forschen laut Hamburger Abendblatt an Tomatenfasern aus getrockneten Schalen, um nachhaltige Verbundstoffe für den Fahrzeugbau zu entwickeln. Hoffentlich sehen wir da nicht rot.

Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank, denn dort verlieren sie schnell an Geschmack. Äpfel helfen durch ihre Produktion an Ethylen den Tomaten beim Nachreifen.

Und das Tolle ist: 100g Tomaten bringen es mal grade auf 18 kcal.

Quellen: Hamburger Abendblatt 12.06.2014

Spiegel Online 27.08.2015

University of Illinois at Urbana-Champaign, ACES News: Tomato-broccoli together shown to be effective against prostate cancer. Januar 2007.

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